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Land Vorarlberg

Vorarlberger Landesbibliothek

Die halbe Gemeinde Fraxern – ein Trümmerhaufen : Fraxern brennt

Veröffentlicht am 06.12.2018 von Mag. Thomas Feurstein

Unter dieser Überschrift berichtet das Vorarlberger Volksblatt am 19. April 1934 über den Brand in Fraxern: „Innerhalb kürzester Zeit hat ein verheerender Brand die schönsten Wohnungen – die Kirche, Gott sei Dank ausgenommen – bis auf den Grund eingeäschert. 33 Objekte wurden ein Raub der Flammen, darunter das Schulhaus, die Sennerei, die beiden Wirtschaften zum „Adler“ und zur „Krone“, das Pfarrhaus und das Messnerhaus. Vieles Kleinvieh ist den Flammen zum Opfer gefallen. Die Kinder mussten eilig die Schule verlassen, sie flüchteten sich zur Kirche hin und weinten herzerbarmend, weil sie den Untergang ihrer Heimat, der so plötzlich hereingebrochen war, mitansehen mussten.“

Das Volksblatt schilderte auch den Zustand vor dem Brand: „Auf der Höhe über Weiler und Klaus liegt in einer scheinbar geschützten Mulde die Gemeinde Fraxern mit ihren etwa 80 Häusern und 400 Bewohnern. Zur Zeit der Kirschblüte ist der Frühling da oben besonders schön, noch schöner als drunten in den Gemeinden des Vorderlandes, dem Paradies von Vorarlberg…“
„Das Pfarrhaus brennt wie eine Fackel und weiter oben noch liegen die traurigen Überreste von Häusern, niedergebrannt bis auf den Boden. Die Kamine ragen noch in die Luft und da und dort ein Mauerrest. Aus den Trümmern schimmert es von roter Glut, die immer wieder von starkem Wind angeblasen wird.“
Ein betroffener Bauer erzählt der Vorarlberger Landeszeitung: „Inmitten meiner Arbeit auf dem Kartoffelacker schreckte mich die Sturmglocke auf. Ich ließ alles liegen und rannte dem Dorfe zu. Während meiner Hilfeleistung schrie mir einer zu, daß mein Haus auch schon Feuer gefangen haben. Ich sprang sofort in mein Haus und konnte nur mehr das Vieh durch die Küche ins Freie treiben. Nun stehe ich mit meinem Weibe und fünf Kindern mittellos da und weiß nicht, wo ich eine Ruhestätte finde.“
Nach der Brandkatastrophe wurde Fraxern rasch wieder aufgebaut. Dabei wurde die Dorfstraße gestreckt und verbreitert sowie mehrere Häuser in ihrer Lage versetzt, um ähnliche Brandkatastrophen zu verhindern.