Land Vorarlberg

Vorarlberger Landesbibliothek

Den Herrn Liebhabern bestens empfehlen : konnte der Bregenzer Stadtarzt Dr. Zürcher das Hohenemser Schwefelwasser

Veröffentlicht am 02.05.2017 von Mag. Simone Drechsel

Im Emser Schwefelbad, dem ältesten Heilbad Vorarlbergs traf sich früher die vornehme Gesellschaft. So verteilte z. B. 1575 Hortensia von Hohenems selbstverfasste Lobeshymnen auf ihren Mann, Graf Jakob Hannibal an die Gäste. Das Bad war so beliebt, dass sich Frauen in Eheverträgen zusichern ließen, einmal im Jahr hierher auf Badekur geschickt zu werden. Erster eigener Besitzer des Bades, nach den Grafen von Hohenems, war Johann Georg Tschoven, der es ab 1710/1711 zu einer neuen Blüte führte. Nach der Übernahme 1841 durch die Gebrüder Rosenthal wurde der Badebetrieb in ein Nachgebäude verlegt, welches 1902/03 durch einen Anbau erweitert wurde.

Das Schwefelbad, zum ersten Mal 909 in einer Churer Urkunde erwähnt, ist in der „Vorarlbergkarte“ der Emser Chronik verzeichnet.
Neben einer ausführlichen Beschreibung befindet sich in der Emser Chronik von 1616 auch die erste bildliche Darstellung des Bades.
Das barocke Gebäude wurde 1841 zur Gänze in eine Spinnerei umgewandelt und 1912 abgebrochen.
Auf Grund des starken Verkehrs musste in den Jahren 1960 bis 1964 der sommerliche Badebetrieb eingestellt werden.
1975 wurde der Badebetrieb gänzlich eingestellt. Die Schwefelquelle selber ist nach wie vor frei zugänglich.
1993, ein Jahr nach dem Verkauf des Bades an die Firma Otten, wurde es abgerissen. Heute befindet sich dort ein Spar-Markt. (ganz links)