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Staatsmann und Bauer : Das Begräbnis von Jodok Fink war das größte, das der Bregenzerwald je gesehen hatte

Veröffentlicht am 09.05.2017 von Mag. Thomas Feurstein

Am 1. Juli 1929 wurde Jodok Fink in Andelsbuch zu Grabe getragen. Tausende Menschen – darunter die gesamte politische Prominenz aus Wien - hatten sich versammelt, um dem ehemaligen Vizekanzler Österreichs die letzte Ehre zu erweisen. Jodok Fink wurde 1853 geboren und heiratete 1886 Anna Katharina Moosbrugger, mit der er zwölf Kinder hatte. Im Laufe seiner politischen Karriere bekleidete er viele Funktionen: er war Gemeindevorsteher von Andelsbuch, Vorarlberger Landtagsabgeordneter, Abgeordneter zum Reichsrat, Vizekanzler der Republik und dann Nationalratsabgeordneter. Bei allen Parteien genoss Jodok Fink den Ruf, auch in schwierigen Zeiten immer ein ausgleichender Brückenbauer gewesen zu sein.

Der Bregenzer Bildhauer Emil Gehrer gestaltete 1957 eine Bronzeplastik von Jodok Fink, die noch heute beim Bregenzer Bahnhof zu sehen ist.
Eine unüberschaubare Menschenmenge hatte sich versammelt, um von Jodok Fink Abschied zu nehmen. Er war eng mit seiner Heimat verbunden und legte großen Wert auf seine bäuerliche Herkunft.
Der christlichsoziale Ernst Streeruwitz, der 1929 einige Monate Bundeskanzler war, hielt die Grabrede in Andelsbuch.
Bundespräsident Rudolf Kirchschläger besucht 1976 am Friedhof in Andelsbuch das Grab Jodok Finks.
Noch heute erinnern Straßen und Plätze in Wien, Bregenz, Dornbirn und Salzburg an den Bregenzerwälder Politiker.