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Erwin Alge wird Bundeskapitän

Veröffentlicht am 09.02.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Am 13. Jänner 1967 erklomm der Vorarlberger Erwin Alge die höchste Sprosse innerhalb der ÖFB-Trainerhierarchie: er wurde Bundeskapitän, eine ehrenamtliche Funktion, und damit verantwortlich für die Aufstellungen der A-, B- und U23 Fußball-Nationalmannschaft. Nach internen Querelen und ausbleibendem sportlichem Erfolg legte Alge die Funktion 18 Monate später schon wieder zurück.

Willy Aberer über Erwin Alge: „Unser Erwin Alge war ein Meister der Taktik und Strategie, er verstand es zudem wie kein anderer, die Teamspieler zu leiten und zu großen Erfolgen zu führen.“ Hier mit Johann Pesser 1911-1986, Trainer der Nationalmannschaft (rechts) und Assistenztrainer Karl Koller (links).
Erwin Alge (links) mit Leopold Stastny, Trainer der Fußball-Nationalmannschaft von 1968 bis 1975. Alge war der erste ÖFB-Bundeskapitän, der nicht aus Wien stammte, er war es der als erster ein Länderspiel außerhalb von Wien, nämlich in Linz, ansetzte und er war auch der letzte Bundeskapitän, da nach ihm die Ära der hauptamtlichen Bundestrainer begann.
Erwin Alge war erfolgreicher Fabrikant in Lustenau und leitete dort einen der modernsten Stickereibetriebe Österreichs.
Erwin Alge gehörte von 1946 bis 1952 der ersten Mannschaft von Austria Lustenau an, spielte in der Vorarlberger Auswahl und der Vorarlberger Fußballverband zeichnete ihn mit der Goldenen Verbands-Ehrennadel aus.
1970 erlag Erwin Alge im Alter von 47 Jahren auf einer Geschäftsreise einem Herzinfarkt. Auf allen österreichischen Fußballplätzen wurde ihm zu Ehren eine Trauerminute abgehalten.