Land Vorarlberg

Vorarlberger Landesbibliothek

Der Dorfbrunnen : Zentrum des öffentlichen Lebens

Veröffentlicht am 31.05.2021 von Mag. Simone Drechsel

Das Stadt- oder Dorfbild wurde über die Jahrhunderte hinweg durch zahlreiche Brunnen geprägt, denn erst eine funktionierende Wasserversorgung ermöglicht größere Ansiedelungen. In Feldkirch wurde bereits 1680 ein Brunnenhaus errichtet, um von hier aus die Brunnen mit Wasser versorgen zu können. Da die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung das Wasser täglich bei den Brunnen holen musste, entwickelten sie sich rasch zu beliebten Treffpunkten. Hier wurde der neueste Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Erst als zu Beginn des 20. Jh. immer mehr Haushalte an die öffentliche Wasserleitung angeschlossen wurden, verschwanden die Brunnen langsam.

Eigene Leitungen von öffentlichen Brunnen oder gar Hausbrunnen konnten sich nur sehr wenige privilegierte Bürger leisten.
Brunnenbau am Bödele. Abgelegene Höfe und Almen nutzen heute noch Einzelwasserversorgungen aus Quellen.
Thüringen nutzte, wie andere höher gelegene Siedlungsgebiete, den natürlichen Höhenunterschied für seinen Laufbrunnen.
Obwohl es insgesamt in Vorarlberg nie an Wasser mangelte, ist es nicht immer in allen Siedlungsgebieten in ausreichender Menge verfügbar.
Trachtenaufnahme aus Rankweil. Brunnen haben auch heute noch eine große Anziehungskraft und sind beliebte Treffpunkte und Fotomotive.