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Vorarlberg Graphik : Eine kreative Ateliergemeinschaft

Veröffentlicht am 22.06.2021 von Dr. Gerhard Siegel

Nach dem Zweiten Weltkrieg boomte die Werbegrafik. 1950 entstand in Hard ein Atelier, das die folgenden Jahrzehnte prägen sollte: Othmar Motter, Sylvester Lička und Hans Kaiser formierten sich zur „Vorarlberger Graphik“. Ihre Gemeinsamkeit lag in der Ausbildung in Wien an der Höheren Graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt. Nach dem Gewinn eines Plakatwettbewerbs für die Dornbirner Messe 1951 wuchs das Atelier ständig. Neben den Mitgründern Motter und Kaiser verblieb Rudolf Tronje Hagen am längsten bei der Vorarlberger Graphik, die sich auch noch behaupten konnte, als gegen Ende der 1960er Jahre die großen Werbeagenturen wie Ender oder Konzett mit ihren umfassenden Angeboten das Werbegeschäft zu dominieren begannen.

Sylvester Lička, geboren 1925 in Wien, Mitgründer der Vorarlberger Graphik, verließ das Atelier 1956 und wechselte als Werbeleiter zur Textilfirma F. M. Hämmerle nach Dornbirn.
Othmar Motters besonderes Interesse galt der Typographie. Er entwarf mehrere Schriftarten, die als Motter fonts bekannt wurden.
Albert Heider, geboren 1930 in Preßburg, war von 1954 bis 1962 für das Atelier in Hard tätig. Er wechselte später zur Brauerei Schwechater und zur Brau AG.
Der 1936 in Hall in Tirol geborene Rudolf Tronje Hagen stieß 1958 zum Atelier Vorarlberger Graphik und war dort nahezu 30 Jahre tätig.
Willy Kriegl, geboren 1931 in Wien, kam 1953 zur Vorarlberger Graphik. Er verließ das Atelier 1959 für die Stelle eines Artdirektors in einer Wiener Werbeagentur.