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Josef Hofer : Pionier der Vorarlberger Gebrauchsgrafik

Veröffentlicht am 27.06.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Josef Hofer (1927-2016) besuchte zwischen 1946 und 1949 die Kunstgewerbeschule in Innsbruck und gründete gleich danach sein eigenes Atelier für Grafik-Design in Götzis. Zahlreiche Plakate zur Bewerbung des Fremdenverkehrs sowie die Werbelinie für die Textilfirma Huber prägten lange sein Schaffen. Neben der Werbegrafik zeugen aber auch zahlreiche Wandbilder an öffentlichen Gebäuden und Schulen für seine Kreativität. Die Konzentration auf das Wesentliche und die technisch perfekte Umsetzung der Motive garantierten seinen Plakaten immer einen hohen Aufmerksamkeitswert und machten sie unverwechselbar.

Josef Hofer war einer der Ersten, die in Vorarlberg nach dem 2. Weltkrieg Fremdenverkehrsplakate gestalteten. Mit einfachsten Mitteln, in diesem Fall mit dem Handschuh, illustriert er die Thematik Winter-Sonne und verspricht den Konsumenten grenzenloses Skivergnügen.
Das besondere Interesse Hofers galt lange religiösen und sozialen Themen. Mit dem Plakat zum Vorarlberger Landeskatholikentag wurde er 1955 mit dem Staatspreis ausgezeichnet. Das Plakat wurde dann sogar 1958 auf der Weltausstellung in Brüssel gezeigt.
Für den Wäsche- und Strickwarenhersteller Huber entwarf Josef Hofer ca. 1954 einen neuen Firmenschriftzug. Zu dem damals gewagten Design sagte Hofer: „Ich überzeugte die Firmenleitung, dass der schnörkellose Firmenschriftzug im roten Feld am besten dazu geeignet war, sich von der übrigen Textilwerbung abzusetzen. Der Schriftzug war quasi eine Revolution“
Bei einem Plakatwettbewerb in Wien gewann Hofer mit dem „Huber Schlüpfer“ einen Preis. Hier werden erstmals die bunten Damen gezeigt, die mit ihren naturfremden Farben charakteristisch und wiedererkennbar für die Huber-Werbelinie wurden. Hofer wurde sogar als der Erfinder „neuer Hautfarben“ bezeichnet.
In den 1970er Jahren entdeckte Hofer seine Liebe zum Holzschnitt, der seine Tendenz zur Vereinfachung und Reduktion begünstigte. In einem Ausstellungskatalog wird betont, dass er neben seinem Beruf als Gebrauchsgrafiker immer auch ein Künstler geblieben ist.