Aus der Plakatsammlung des Wirtschaftsarchivs : Kästle Ski in Hohenems
Veröffentlicht am 26.10.2021 von Dr. Christian Feurstein
Die Geschichte von Kästle Ski begann im Jahr 1924, als Anton Kästle in der Hohenemser Wagnerwerkstätte seines Vaters die ersten Paar Ski in Kleinserie fertigte. Schon bald widmete sich der Betrieb ganz der Skiherstellung und expandierte stark. Athleten wie Toni Sailer, Edith Zimmermann, Pirmin Zurbriggen oder Anita Wachter bescherten Kästle über 130 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. In Spitzenjahren fertigten rund 400 Beschäftigte über 350.000 Paar Ski in Hohenems. Ab 1968 im Eigentum von Fischer Ski und ab 1991 Teil des Benetton-Konzerns, wurde die Fabrik 1998 stillgelegt. Der historische Nachlass des Unternehmens, bestehend aus schriftlichen Unterlagen, Fotos, über 300 Paar Ski sowie zahlreichen Plakaten wurde vom Wirtschaftsarchiv Vorarlberg gesichert. Seit der Kästle-Neugründung im Jahr 2007 durch den Unternehmer Rudolf Knünz werden wieder Ski am Traditionsstandort hergestellt.
Erstes Werbeplakat von Kästle aus dem Jahr 1934. Bemerkenswert ist, dass sich Anton Kästle schon damals der Bedeutung eines hochwertigen Plakats bewusst war und das renommierte Atelier des Künstlers, Grafikers und Panoramenmalers Heinrich C. Berann in Innsbruck damit beauftragte. Den Entwurf gestaltete dort Franz Schwetz.
Auch dieses Plakat von 1956 entstand im Atelier Berann und trägt die Signatur des Künstlers. Es verweist auf die zahlreichen Erfolge von Kästle bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften.
In den 1960er Jahren traten vermehrt Fotoplakate in den Vordergrund. Sie waren in der Gestaltung einfacher und kostengünstiger. Das Werbeplakat für Kästle Riesenslalomski entstand um 1960.
Werbeplakat für Kästle Damenski Vogue aus dem Jahr 1984.
Aus der Benetton-Ära stammt dieses Kästle Fotoplakat um 1990 mit einem Motiv des italienischen Starfotografen Oliviero Toscani.