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Lasst uns froh und munter sein : Bald ist Nikolausabend da!

Veröffentlicht am 06.12.2021 von Mag. Simone Drechsel

Der 6. Dezember ist der Gedenktag des Heiligen Nikolaus von Myrna, der in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof in Lykien wirkte. Während in der orthodoxen Kirche schon eine Verehrung ab dem 6. Jh. belegt ist, kam der Kult erst im frühen 8. Jh. nach Italien, wo er sich bald einer großen Beliebtheit erfreute. In den deutschsprachigen Raum gelangte er wahrscheinlich im 10. Jh. Ursprünglich erfolgte die Weihnachtsbescherung am Nikolaustag, doch infolge der Ablehnung der Heiligenverehrung in der Reformation, wurde diese in vielen Ländern auf Weihnachten verlegt und somit wurde der Nikolaus als Gabenbringer vom Christkind abgelöst.

In vielen Erzählvarianten lobt der Nikolaus die guten Kinder und tadelt die Bösen. Sein Wissen holt er aus einem goldenen Buch. Nikolausfeier der Eisenbahnergewerkschaft im Gewerkschaftshaus in Bregenz 1967.
Seit dem 15. Jh. ist der Brauch des Schiffchensetzens bekannt. Kinder basteln aus Papier Nikolausschiffe, in die Gaben gelegt werden. Diese wurden später durch Stiefel, Schuhe oder Strümpfe abgelöst. Nikolausmarkt Bregenz 1958
In mittelalterlichen Klosterschulen wählten die Kinder am Nikolaustag einen „Kinderbischof“ aus ihren Reihen, der dann den Erwachsenen predigen und ihr Verhalten tadeln durfte. Nikolausmarkt Bregenz 1974.
Der Krampus stellt das „gezähmte und auch das projizierte Böse“ dar. Am 5. Dezember jagen sie noch ungezähmt vom Nikolaus durch die Dörfer. Nikolausfeier in Bezau 1979.
Es gibt nur wenig belegte Tatsachen aus dem Leben des historischen Nikolaus. So soll er sein vererbtes Vermögen unter den Notleidenden verteilt haben. Um seine Taten haben sich vielfältige Legenden gebildet, so dass er zu den wichtigsten Heiligen zählt.