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Sittlichkeit vs. Bademode : Die Anfänge der Badebekleidung

Veröffentlicht am 30.05.2022 von Mag. Simone Drechsel

In den Anfängen des öffentliche Badens war es für Frauen verpflichtend eine Ganzkörperbedeckung zu tragen. Um 1850 kamen die ersten Badekleider auf, wobei darunter noch das Beinkleid getragen wurde. Bei Nässe wurde die wollene Kleidung zum Teil so schwer, dass die Frauen aus dem Wasser gerettet werden mussten. Ab den 1880er Jahren wurden die Badekleider dann kürzer und ab 1903 kamen die ersten Badeanzüge auf, die sich aber erst ab der Zwischenkriegszeit so richtig durchsetzen konnten. In vielen Badeanstalten musste aber noch ein Rock darüber getragen werden, damit nicht zu viel Bein zu sehen war bzw. es musste ein Beinansatz vorhanden sein.

Ab den 1920er Jahren trugen nun auch die Frauen Figur betontere Badeanzüge, ohne Beinkleider oder Strümpfe.
Um 1900 setzten sich im männlichen Schwimmsport bequemere und elastischere Wirk- und Strickwaren durch. Zwischen 1910 und 1930 trugen viele Männer eine Dreiecksbadehose.
Die Freizügigkeit der aktuellen Bademode sorgte immer wieder für öffentliches Aufsehen. Konservative Kreise sahen die Moral in Gefahr.
In den 1930er Jahre wurde der US-amerikanische Zweiteiler, kurzer Rock oder Pumphose mit BH-ähnlichem Oberteil zunehmend beliebter. Trotz zahlreicher Erlässe wurde er weiterhin getragen.