Marianum : Heimat junger Männer
Veröffentlicht am 01.12.2022 von Mag. Thomas Feurstein
Das Marianum in Bregenz ist seit 1961 Internat für Schüler aus ländlichen Gegenden Vorarlbergs, die in Bregenz eine höhere Bildung anstreben. War das ursprüngliche Ansinnen mit dieser Einrichtung junge Männer zum Priesterberuf zu führen, definierte bereits 1968 Bischof Bruno Wechner die Ziele neu: den Studenten soll religiöse Haltung, Bildung und Erziehung vermittelt werden, um einmal als gute tüchtige, charaktervolle Menschen und gläubige Christen in jedem Beruf ihre Lebensaufgabe erfüllen zu können. Aus dem Kreis der Erzieher entstammen allerding zwei Vorarberger Bischöfe: der verstorbene Elmar Fischer sowie der jetzige Bischof Benno Elbs.
Nachdem bis in die 1950er Jahre viele Vorarlberger ins Bischöfliche Knabenseminar „Paulinum“ nach Schwaz ausweichen mussten, fiel 1958 die Entscheidung in Vorarlberg ein eigenes Studentenkonvikt zu gründen. Nachdem kein geeigneter Altbau zu finden war, fiel 1958 der Entschluss in Bregenz das Marianum zu bauen.
Bei der Einweihung der Kapelle 1968 traf sich die ganze Prominenz des Landes: Landeshauptmann Herbert Kessler, Bischof Paul Rusch aus Tirol, Bischof Bruno Wechner sowie der Bregenzer Bürgermeister Karl Tizian.
Das Marianum bietet den Studenten bis heute neben ihrem Bildungsauftrag auch ein reichhaltiges Angebot an Freizeiteinrichtungen, wie Tischtennistische, Fußballplätze oder zeitweise sogar ein Hallenbad, das aber heute nicht mehr in Betrieb ist.
Das Marianum veranstaltete regelmäßig „Tage der offenen Tür“, um das Angebot Familien aus den Vorarlberger Talschaften schmackhaft zu machen. Dabei klopften die Schüler offensichtlich herausgeputzt einen „ghörigen“ Jass.
War das Marianum lange ausschließlich ein Knabeninternat, nennt sich die Einrichtung heute Bildungscampus Marianum mit unterschiedlichsten Einrichtungen wie eben immer noch das Schülerwohnheim, ein Kindergarten, eine Mittelschule und vieles mehr. Den gewachsenen Anforderungen soll in Kürze durch einen Zubau Rechnung getragen werden.