Land Vorarlberg

Vorarlberger Landesbibliothek

Der Große Preis vom Rheindelta : Schnelle Amateure

Veröffentlicht am 25.02.2023 von Mag. Thomas Feurstein

Anfang Juli 1967 fanden in der Harder Bucht die Weltmeisterschaften der Motorboote bis 500 ccm statt. Der Bürgermeister von Hard schrieb in seinen Großworten, dass man nach der erfolgreichen Austragung der Europameisterschaften im Jahr zuvor zwar die Bewerbung um die WM gewagt hatte, aber kaum auf einen Zuschlag gehofft hatte. Umso mehr freute er sich darüber, dass der veranstaltende Motorsportverein Rheindelta mit diesem Event dem Sport und dem Fremdenverkehr neue Impulse verleihe.

Motorbootsport war 1967 ein reiner Amateursport. Werksfahrer oder auch nur von einem Werk betreute Teilnehmer gab es nicht. Jeder Fahrer war damals Besitzer von Boot und Motor und ganz auf sich allein gestellt.
In der Festschrift des Veranstalters hieß es: vor dem Start herrscht im Fahrerlager emsiges Treiben. Die Unterwasserteile der Motoren und Boote werden zum letzten Mal mit Fett, Wachs oder Grafit bearbeitet, um den Reibungswiderstand im Wasser so gering wie möglich zu halten.
In der schwersten Rennklasse bis 500 ccm setzte sich der Franzose Andre Bonnichoy durch. Der Titelverteidiger aus Italien hatte zwar unverbindlich gemeldet, war dann aber nicht zu Start erschienen. In der Königsklasse starteten schließlich 25 Fahrer aus immerhin 11 Ländern.
1967 war die Sanierung der Harder Bucht noch in vollem Gange. Die Maßnahmen sollten den langfristigen Bestand der Bucht sichern und sie vor der Verlandung schützen. So wurde damals der grüne Damm errichtet, um die Verschlammung des Beckens zu verhindern.