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Mit der Zauberflöte in eine neue Zeit : Bregenzer Festspiele

Veröffentlicht am 19.07.2023 von Mag. Thomas Feurstein

1985 und 1986 zeigten die Bregenzer Festspiele Mozarts Zauberflöte auf der Seebühne. Der neue Intendant Alfred Wopmann erzählt noch viele Jahre später gerne von seiner grandiosen ersten Produktion: „1985 geschah ein kleines Wunder. Mit der Aufführung der Oper aller Opern schafften die Bregenzer Festspiele den Durchbruch in eine neue Dimension des Freilichttheaters. Die Presse sprach davon, dass mit der Zauberflöte eine neue Dimension der Oper eröffnet wurde, eine zeitgenössische Märchenhaftigkeit im technologischen Zeitalter ohne Einbuße Mozart´scher Musiksubstanz.“

Wie jedes Jahr besuchte auch der österreichische Bundespräsident die Eröffnung der Bregenzer Festspiele. Kurt Waldheim und Verteidigungsminister Helmut Krünes (links) schritten die Garde des Bundesheeres ab. Es war dies einer der ersten öffentlichen Auftritte Waldheims nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten am 8. Juni 1986. Der ehemalige Generalsekretär der UNO hatte sich knapp gegen den SPÖ-Gegenkandidaten Kurt Steyrer durchgesetzt. Waldheim war schon damals sehr umstritten, da er aufgrund seiner Rolle in der Deutschen Wehrmacht von westlichen Staaten gemieden wurde.
Rudolf Zündel, langjähriger Mitarbeiter und Fotograf der Vorarlberger Nachrichten hatte bei offiziellen Anlässen immer auch einen Blick für Details am Rande des Geschehens. Hier die Militärmusik, die sich nach getaner Arbeit in den Schatten zurückgezogen hatte.
Traditionell ist die Eröffnung der Bregenzer Festspiele ein Aufmarsch politischer und kirchlicher Prominenz: v.l.n.r.: Karl Schobel, Vizebürgermeister und Fritz Mayer, Bürgermeister der Stadt Bregenz, Bruno Wechner (Bischof der Diözese Feldkirch), Walter Rhomberg (Rhomberg Bau), Festspielpräsident in den 1960er Jahren.
Die bei Tag unscheinbare Bühne entpuppte sich in der Dunkelheit als ein wahres Wunderwerk der Technik. Der Gipfel des Zauberberges öffnete sich beim Auftritt der Königin und die Bühne ließ sich in einen feuerspeienden Vulkan verwandeln.
Das dazugehörige Plakat, von Reinhold Luger gestaltet, besteht aus einem oberen und spiegelbildlichen unteren Teil. Das Zentrum beherrscht ein hell strahlender Sonnenkreis als Symbol für die Welt Sarastros. Im Kontrast dazu steht am Firmament ein Vollmond, umgeben von Sternen, als Symbol für die „Königin der Nacht“.