Land Vorarlberg

Vorarlberger Landesbibliothek

Blut für Vorarlberg

Veröffentlicht am 23.08.2023 von Mag. Thomas Feurstein

Wenige Wochen nach der Lawinenkatastrophe im Großen Walsertal wurde in Bregenz eine Blutbank eingerichtet, die die bisherige Blutspendezentrale ersetzte. Im ursprünglichen Zustand gab es keinen Vorrat an Blut, sondern es wurden vorgemerkte Freiwillige bei Bedarf gerufen. Die Einrichtung der Bregenzer Blutbank 1954 und die darauffolgende Gründung in Feldkirch 1958 führte zu zahlreichen Blutspendeaktionen im ganzen Land. Besonders Sulzberg wurde in der Presse immer wieder lobend erwähnt, da dort anteilig an der Bevölkerung die größte Bereitschaft zum Blutspenden vorhanden war.

1958 wurde im städtischen Krankenhaus in Feldkirch die zweite Blutbank des Landes eröffnet. Bei der ersten Blutspendeaktion war das Abnahmeteam um Primar Dr. Graß aus Bregenz sowie viele Feldkircher Ärzte und der Feldkircher Bürgermeister anwesend.
Weihbischof Franz Tschann erklärte das Blutspenden zur großen christlichen Tat und richtete an „weiteste Kreise die innige Bitte, durch opferfreudige Hingabe eigenen Blutes das große Werk der Ärzte zu fördern. Auch Landeshauptmann Ulrich Ilg bat die Bevölkerung um rege Teilnahme.
An der ersten Blutspendeaktion in Feldkirch hatten sich über 100 Menschen beteiligt. Obwohl das Interesse später etwas abflaute wurden im ersten Jahr für die Feldkircher Blutbank 1500 Konserven voll Blut gespendet. Allerdings zu wenig um die Blutbank kostendeckend zu betreiben. In Vorarlberg kamen die Städte für die Abdeckung des Defizits auf.
Das Wertvollste der Blutbank ist der Kühlschrank, der in Feldkirch vom Industriellenverband, Landesgruppe Vorarlberg, gespendet wurde. Die Konserven wurden damals um teures Geld in Salzburg bezogen und nach dem Gebrauch dorthin retourniert, um sie wieder gebrauchsfertig zu machen.