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Export- und Musterschau Dornbirn

Veröffentlicht am 05.09.2023 von Mag. Thomas Feurstein

Nachdem sich Dornbirn erfolgreich gegen die Konkurrenz aus Feldkirch durchgesetzt hatte, fiel am 20. Jänner 1949 der endgültige Beschluss die „Export- und Mustermesse“ in Dornbirn abzuhalten. Die Stadt verfügte über keine Messetradition und nur die Textilbetriebe wie Hämmerle, Rhomberg oder Fussenegger waren überregional bekannt. Daher wurde die Messe intensiv beworben: einige Tage vor Beginn wurde etwa ein Sonderflug veranstaltet, bei dem über der benachbarten Ostschweiz, in Liechtenstein und in Vorarlberg rund 50.000 Einladungen abgeworfen wurden.

Im Zentrum von Dornbirn entstand um die Realschule ein Messegelände mit über 23.000 m², wovon 9.000 gedeckt und 14.000 als Freigelände verwendet wurden. Für die Gastronomie wurde ein 36 x 56 Meter großes Wirtschaftszelt errichtet. Das Zelt war darauf ausgerichtet täglich bis zu 15.000 Besucher zu versorgen.
Die Dornbirner Messe veränderte auch das Erscheinungsbild der Stadt. Während die ersten Veranstaltungen in verschiedenen Schulgebäuden, Turnhallen und Zelten abgehalten wurden, wurde 1953 die Messehalle und 1958 das Messehochhaus, als Symbol für den wirtschaftlichen Aufschwung errichtet.
Besonders die Eröffnung der Dornbirner Messe war schon immer ein Treffpunkt für die Prominenz aus Wirtschaft und Politik. Als interessierte Beobachter der Modenschau sind hier in der ersten Reihe Bundeskanzler Josef Klaus (1910-2001) sowie Fritz Bock (1911-1993), Bundesminister für Handel und Wiederaufbau, mit deren Gattinnen zu sehen.
Da die Dornbirner Messe in ihren Anfängen sehr von der Textilindustrie dominiert wurde, kam der Modenschau schon immer eine große Bedeutung zu.
Die Plakate für die Dornbirner Messe waren auch eine Leistungsschau der heimischen Grafiker. Josef Hofer besuchte nach dem Krieg die Kunstgewerbeschule in Innsbruck und gründete dann sein Atelier in Götzis. Er war spezialisiert auf Plakate für den Vorarlberger Fremdenverkehr.