Land Vorarlberg

Vorarlberger Landesbibliothek

Die Anfänge der Bregenzer Festspiele : Walter Lingenhöle erinnert sich

Veröffentlicht am 21.07.2017 von Mag. Thomas Feurstein

Der kürzlich verstorbene Bregenzer Buchhändler und Autor Walter Lingenhöle erinnert sich in seinem Buch „65 Jahre Bregenzer Festspiele“ an die Anfänge der Festspiele. Das Ende des 2. Weltkriegs, die Wiedergeburt Österreichs als selbständiger Staat sowie die wohlwollende französische Besatzungsmacht begünstigten die Gründung der Kultur- und Sportwoche 1946. Als Gründerväter sind Kurt Kaiser, ein Theaterfachmann aus Wien, Eugen Leissing, Kulturreferent der Vorarlberger Landesregierung und der Bregenzer Stadtrat Adolph Salzmann zu nennen, die mit großer Beharrlichkeit das kulturelle Ereignis organisierten. Die Gäste waren oftmals Schweizer und Walter Lingenhöle erinnert sich, dass er in Höchst in Vorarlberger Tracht die Gäste willkommen hieß.

Walter Lingenhöle (1925-2016), Buchhändler, Autor, und profunder Kenner der Bregenzer Festspiele bekommt 1976 von Landeshauptmann Herbert Kessler den Vorarlberger Kulturpreis verliehen.
Auf zwei im Gondelhafen verankerten Kiesfrachtern wurden Orchestergraben und Bühne errichtet. Die Premiere von „Bastien und Bastienne“ und damit die Geburtsstunde der Bregenzer Festspiele fand am 5. August 1946 bei herrlichem Wetter statt.
Szene aus „Bastien und Bastienne“. Für die Festwoche erhielt Bregenz einen außenpolitischen Sonderstatus, da kurzfristig die Grenze zur Schweiz geöffnet wurde.
1947 war bereits die Stadt Bregenz offizieller Veranstalter. Der Schauplatz von „Die Entführung aus dem Serail“ wurde in das 1935 eröffnete Strandbad verlegt, worüber sich die Stammgäste des Bades eher verärgert gezeigt haben sollen.
Die Bühne von 1947 wurde im seichten Wasser auf Piloten errichtet. Der Zuschauerraum im Strandbad war ideal geeignet, da der Zugang leicht zu kontrollieren war. Außerdem boten die Umkleidekabinen Platz für Schauspieler und Regie.