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Diese Aufnahmen stammen vom Fotografen Werner Schlegel (1908-1945), der in den Jahren 1938 bis 1940 zahlreiche politische und gesellschaftliche Ereignisse in Vorarlberg fotografisch dokumentiert hat. Aufgrund des sensiblen Inhalts weisen wir ausdrücklich auf unsere Nutzungsbedingungen hin. Jeglicher Missbrauch der Bilder, insbesondere die Verwendung der Bilder zur Verbreitung nationalsozialistischen Gedankengutes, wird straf- und zivilrechtlich verfolgt.

Land Vorarlberg

Vorarlberger Landesbibliothek

Die große Fußballwelt im kleinen Vorarlberg

Veröffentlicht am 30.06.2024 von Dr. Severin Holzknecht

Wie auch heuer bei der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft gesehen, war es schon immer üblich, sich in Vorbereitungsspielen den letzten Schliff zu holen. Dabei war Österreich, meist selber nicht qualifiziert, traditionell ein beliebtes Ziel im Rahmen der Vorbereitung auf Großturniere. So auch 1966 für die Auswahl der UdSSR, die sich in Bregenz für die damals anstehende Weltmeisterschaft in England in Stellung zu bringen gedachte.

Die Vorarlberger Politprominenz empfing in Person von Landesstatthalter Gerold Ratz die „Sbornaja“ (russisch für Auswahl) in allen Ehren in der Landeshauptstadt. Die freundschaftlichen österreichisch-sowjetischen Beziehungen wurden gepflegt und gehegt.
Bei der sowjetischen Auswahl um Trainer Nikolai Morosow handelte es sich um einen der Geheimfavoriten, ein spielstarkes und diszipliniertes Team, das sich unter anderem auch durch kritische Berichterstattung sowjetischer und ausländischer Medien zu motivieren versuchte. Ob sich die Mannschaft zu diesem Zweck die niederländische Zeitung im Bild studierte, ist jedoch unbekannt.
Star der Mannschaft war Lew Jaschin, unter anderem Europameister 1960, Europas Fußballer des Jahres 1963, Welttorhüter des 20. Jahrhunderts und Träger des Leninordens. Der „schwarze Panter“, wie Jaschin aufgrund seiner Reflexe und schwarzen Spielkleidung genannt wurde, rief auch in Bregenz Begeisterungsstürme unter Fußballfreunden hervor.
Die sowjetischen Gäste betonten wie überaus zufrieden sie mit den in Bregenz vorgefundenen Trainingsbedingungen waren. Einer erfolgreichen Weltmeisterschaft stand nichts mehr im Wege.
Am Ende sollte das Turnier im „Mutterland des Fußballs“ jedoch für die UdSSR in Tränen enden. Die Sowjetunion unterlag im Halbfinale im Goodison Park in Liverpool dem späteren Vizeweltmeister Deutschland mit 1:2. Franz Beckenbauer steuerte damals eines der beiden westdeutschen Tore bei.