Freischütz 1983 : „Oper ist kein Sparverein“
Veröffentlicht am 07.07.2024 von Mag. Thomas Feurstein
Ein Ausspruch von Otto Schenk, der 1983 für die Bregenzer Festspiele als „Oper im Haus“ den „Freischütz“ von Carl Maria von Weber inszenierte. Damit versuchte er dem Vorwurf entgegenzutreten, dass das Bregenzer Bühnenbild viel zu teuer sei, obwohl es von der Wiener Staatsoper in Wien übernommen wurde. Und er ließ keinen Zweifel daran, dass Oper naturgemäß teuer sei: „Es gibt wenig Sinnvolles, das noch teurer ist. Etwa Rüstung oder Straßenbau, der die Natur ruiniert.“
Otto Schenk, der von sich sagt, „dass er nicht einen Ton ungestraft singen könnte“, ist als Stehplatzbesucher der Wiener Staatsoper aufgewachsen. Eines seiner Prinzipien sei, dass er sich erst im Laufe der Arbeit festlegt, er nicht auf einer Meinung beharre, was ihn immer daran gehindert habe, einer Partei beizutreten.
Für Otto Schenk ist das Grundthema des „Freischütz“, „dass die Menschen die Verliebtheit nicht bewältigen können. Die Herzen sind zu schwach, die Liebe auszuhalten, sie finden sich im Wald der Gefühle nicht zurecht. Dann ist aber der Schritt zum Aberglauben nicht weit.“
In den Hauptrollen die Münchnerin Mechtild Gessendorf, die als Agathe überzeugen konnte, „schlackenlos im Gebet, mit beglückend reinem Tonsatz in der Höhe der Jubelarie.“ An ihre Seite Robert Schunk aus Bayreuth, der als Max mit seinem metallisch-lyrischen Tenor eine schöne Leistung bot.“
Oskar Spang, der Fotograf dieser Bilder, war ein langjähriger Begleiter der Bregenzer Festspiele, und kannte viele der Akteure persönlich. Die Aufnahmen zu Freischütz sind während der Proben zur „Oper im Haus“ entstanden