Land Vorarlberg

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Spaziergänge am See

Veröffentlicht am 10.04.2025 von Mag. Thomas Feurstein

Der fotografierende Apotheker Eduard Zigna liebte es oft alleine, aber manchmal auch mit Familie ausgedehnte Spaziergänge in Bregenz zu unternehmen. Das bevorzugte Ziel war das Bodenseeufer, und dort die Seeanlagen, der Hafen, das Kloster Mehrerau, die Schnabelburg und ganz besonders Neuamerika, damals mit vielen kleinen Seen und glasklaren Bächen durchzogen, da der Grundwasserstrom der Bregenzerache noch ungehindert fließen konnte.

„Bötle fahra“, in Bregenz möglich ab 1893, als der Gondelhafen nach zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde. Da man nun beim Bootsverleih Baumann Ruderboote ausleihen konnte, war Bregenz um eine touristische Attraktion reicher.
Das Segelboot Elfe II. war ob ihrer ausgewöhnlichen Geschwindigkeit schon zu Zeiten Zignas eine Attraktion am Bodensee. 1912 in Bremen vom Stapel gelaufen, wechselte sie schon ein Jahr später ihren Besitzer und kam an den Bodensee. Das Boot war Gewinner zahlreicher Regatten.
Am Bregenzer Hafen wurde 1883 eine Trajektanlage errichtet, um die Güter der Eisenbahn auf Lastkähne zu verladen. Somit konnte die Arlbergbahn bis nach Friedrichshafen, Romanshorn oder Konstanz „verlängert“ werden.
Arbeiten an dem Stromschienenstollen in der Kaverne fanden mit schwerem Gerät statt.
1910 eröffnete in Lochau-Bäumle das Kaiser-Strand-Palast-Hotel, das die übrigen Hotels der Region bezüglich Größe und Komfort bei Weitem übertraf. Im Vordergrund die Seifenfabrik Kiene und Luger, die wegen ihrer Ausdünstungen aus der Bregenzer Innenstadt verbannt worden war.