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Land Vorarlberg

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Grenzenloses Hörbranz

Veröffentlicht am 06.11.2017 von Mag. Thomas Feurstein

Viele Zöllner waren wohl sehr wehmütig, als mit 1. Mai 2004 die Österreichische Zollwache durch einen Beschluss der Bundesregierung aufgelöst wurde. Die Hauptaufgabe dieser Behörde war es 174 Jahre lang gewesen, Zoll auf Warenimporte nach Österreich einzuheben. Zudem gehörte die Verhinderung von Transporten von illegalen Waren wie Drogen oder artengeschützten Tiere zu ihren Aufgaben. Viele Vorarlberger Gemeinden wie etwa Hörbranz waren jahrzehntelang von ihrer Grenznähe geprägt, verloren dann aber durch den Wegfall der Grenzkontrollen innerhalb der Europäischen Union diese Funktion.

1959 wurde in Hörbranz-Unterhochsteg das neue Zollgebäude eröffnet. Das Verkehrschaos war an manchen Tagen aufgrund der Kontrollen so groß, dass der Stau bis nach Bregenz oder Lindau reichte. 1960 passierten 918.000 Fahrzeuge die Grenze, 1967 waren es schon 1,44 Millionen.
Willi Rupp, der Gemeindearchivar von Hörbranz berichtet, dass bis 1954 noch jeder Grenzübertritt mit einem Stempel im Pass quittiert wurde, was einen erheblichen Zeitaufwand bedeutete.
Erst die Eröffnung des Pfändertunnels am 10. Dezember 1980 brachte die erhoffte Entlastung für die Bundesstraße. Seither erfolgte der Großteil der Zollabfertigung am Autobahnzollamt Hörbranz. Seit das Schengener Abkommen in Kraft ist und daher Grenzkontrollen in der EU überflüssig wurden, verlor auch dieses Zollamt seine Funktion.
Bad Diezlings war lange ein österreichischer Zollposten. In Bad Diezlings wurde seit 1927 das dortige Tafelwasser mit Zitronen- und Orangengeschmack versetzt und die Limonade unter den Namen Diez-Orange und Diezano verkauft. Seit 1979 wird die Limo in Dornbirn hergestellt und auch dort abgefüllt.
Der Grenzübergang bei Bad Diezlings war 1972 schon geschlossen. Die hermetisch verschlossene Brücke über die Leiblach sollte illegalen Grenzübertritt und den Schmuggel von Waren verhindern. Im Gasthof Bad Diezlings hat sich 1920 der Schriftsteller Norbert Jacques aufgehalten, der hier den Roman „Dr. Mabuse – der Spieler“ verfasst hat.