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Montafonerbahn : Mit dem Zug ins Montafon

Veröffentlicht am 05.05.2018 von Mag. Thomas Feurstein

Das Vorarlberger Volksblatt berichtete am 18.12.1905: „Auf der Lokalbahn Bludenz-Schruns (Montafonerbahn) wird der öffentliche Verkehr am 18. Dezember d. Js. mit dem um 3 Uhr 10 Min nachmittags in Schruns abgehenden Zuge 814 aufgenommen.“ Nachdem die Standesvertretung 1890 den Bau der Montafonerbahn beschlossen hatte, erteilte der k.k. Handelsminister noch im selben Jahr die Bewilligung für die technischen Vorarbeiten. Die Energie für den Betrieb liefert das Elektrizitätswerk am Litzbach in Schruns, das 1895 errichtet und 1901 bereits erweitert wurde. Bis heute wurde immer wieder über eine Verlängerung der Bahnstrecke nachgedacht.

Normalspurige elektrische Lokalbahn Schruns - Bludenz. Station Schruns.
Landesrat Fredy Mayer (ganz rechts) besuchte am 2. März 1978 die Werkstätten der Montafonerbahn. Es begleiteten ihn (v.l.n.r.) Egon Mangeng, Harald Wekerle (Bürgermeister Schruns), Hermann Wilde und Guntram Juen.
Das verheerende Hochwasser vom Juni 1910 betraf ganz besonders das Montafon und den Walgau. Eine treibende Holzbrücke hatte dafür gesorgt, dass auch die eiserne Brücke der Montafonerbahn zerstört wurde. Erst 1911 war die Strecke nach Behebung der Schäden wieder durchgehend befahrbar.
Ein Gedicht von Otto Borger aus Schruns bejubelt, dass es auf der Montafonerbahn regelmäßig Sonderfahrten mit einer Dampflok gibt: „Aber jätz a jeder ka uf der Muntafunerbah im a Zug mit Dampf und Für gmuatli fahra, ger net tür.“
2001 wurde das Bahnhofsareal von Schruns umgebaut, um den Fahrkomfort mit der Bahn zu verbessern und das Umsteigen auf andere öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern. Das alte Bahnhofsgebäude wurde behutsam renoviert und durch einen neuen transparenten Baukörper für Fahrdienstleitung und Warteraum ergänzt.