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Diese Aufnahmen stammen vom Fotografen Werner Schlegel (1908-1945), der in den Jahren 1938 bis 1940 zahlreiche politische und gesellschaftliche Ereignisse in Vorarlberg fotografisch dokumentiert hat. Aufgrund des sensiblen Inhalts weisen wir ausdrücklich auf unsere Nutzungsbedingungen hin. Jeglicher Missbrauch der Bilder, insbesondere die Verwendung der Bilder zur Verbreitung nationalsozialistischen Gedankengutes, wird straf- und zivilrechtlich verfolgt.

Land Vorarlberg

Vorarlberger Landesbibliothek


Einen guten Rutsch : Der Silvestertag und seine Traditionen

Veröffentlicht am 31.12.2021 von Mag. Simone Drechsel

Jahresendfeste haben eine lange Tradition. Erst seit der gregorianischen Kalenderreform von 1582, wo der letzte Tag im Jahr vom 24. Dezember auf den 31. Dezember verlegt wurde, erhielt der Tag seinen Namen. Denn an diesem Tag starb der heilige Papst Silvester I. und bereits seit 813 wird er als dessen Namenstag im liturgischen Kalender verzeichnet. Der Jahreswechsel erfolgt am 1. Januar um Punkt Mitternacht und wird mit Kirchengeläut und einem Feuerwerk feierlich begrüßt. Dies soll böse Geister vertreiben und gleichzeitig die Vorfreude auf das neue Jahr ausdrücken.

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Der Freschenlauf

Veröffentlicht am 22.12.2021 von Mag. Simone Drechsel

Der Freschenlauf war eines der letzten Skirennen einer jeden Wintersaison. Erstmals wurde er 1928 von der Skiriege des Turnvereins Rankweil durchgeführt. Ein Jahr später kam zur Allgemeinen Klasse eine Altersklasse hinzu und 1931 auch noch eine Jugendklasse. Der Start der Allgemeinen und der Altersklasse erfolgte zur Mittagszeit auf dem Hohen Freschen. Rund eine halbe Stunde vorher starteten die Jungmannen auf der Nob ins Rennen. Ziel aller Läufer war das Gasthaus Alpenblume auf Furx. Die Fahrzeit betrug rund 45 Minuten. Die Preise bestanden, neben Diplomen, in der Allgemeinen Klasse aus 1 Goldski und 4 Silberskiern, in der Altersklasse aus 1 Silberski und bei den Jungmannen aus 3 Silberskiern.

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Lasst uns froh und munter sein : Bald ist Nikolausabend da!

Veröffentlicht am 06.12.2021 von Mag. Simone Drechsel

Der 6. Dezember ist der Gedenktag des Heiligen Nikolaus von Myrna, der in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof in Lykien wirkte. Während in der orthodoxen Kirche schon eine Verehrung ab dem 6. Jh. belegt ist, kam der Kult erst im frühen 8. Jh. nach Italien, wo er sich bald einer großen Beliebtheit erfreute. In den deutschsprachigen Raum gelangte er wahrscheinlich im 10. Jh. Ursprünglich erfolgte die Weihnachtsbescherung am Nikolaustag, doch infolge der Ablehnung der Heiligenverehrung in der Reformation, wurde diese in vielen Ländern auf Weihnachten verlegt und somit wurde der Nikolaus als Gabenbringer vom Christkind abgelöst.

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Aus der Plakatsammlung des Wirtschaftsarchivs : Kästle Ski in Hohenems

Veröffentlicht am 26.10.2021 von Dr. Christian Feurstein

Die Geschichte von Kästle Ski begann im Jahr 1924, als Anton Kästle in der Hohenemser Wagnerwerkstätte seines Vaters die ersten Paar Ski in Kleinserie fertigte. Schon bald widmete sich der Betrieb ganz der Skiherstellung und expandierte stark. Athleten wie Toni Sailer, Edith Zimmermann, Pirmin Zurbriggen oder Anita Wachter bescherten Kästle über 130 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. In Spitzenjahren fertigten rund 400 Beschäftigte über 350.000 Paar Ski in Hohenems. Ab 1968 im Eigentum von Fischer Ski und ab 1991 Teil des Benetton-Konzerns, wurde die Fabrik 1998 stillgelegt. Der historische Nachlass des Unternehmens, bestehend aus schriftlichen Unterlagen, Fotos, über 300 Paar Ski sowie zahlreichen Plakaten wurde vom Wirtschaftsarchiv Vorarlberg gesichert. Seit der Kästle-Neugründung im Jahr 2007 durch den Unternehmer Rudolf Knünz werden wieder Ski am Traditionsstandort hergestellt.

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Carte de Visite : Andenken in Visitenkartenformat

Veröffentlicht am 19.10.2021 von Mag. Simone Drechsel

Von wem die Idee stammt und wann sie genau aufkam, kann bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Die erste bekannte Erwähnung stammt aus dem Jahr 1851 und nennt den Fotografen Louis Dodero. Im November 1854 meldete André Disdèri ein Patent auf die Carte de Visite an, arbeitete aber erst drei Jahre später mit dem Format. Dabei verwendete er eine Spezialkamera, die über vier Objektive und eine verschiebbare Plattenkassette verfügte. So konnten acht Belichtungen festgehalten werden. Auf Albuminpapier wurden dann Abzüge im Negativformat erstellt, in acht 6x9 cm Formate geschnitten und anschließend auf einem Karton montiert. Das Format entwickelte sich schnell zu einem großen Erfolg.

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Sammlung Erwin Hefel : Politiker, Bergsteiger, Fotograf

Veröffentlicht am 15.09.2021 von Mag. Simone Drechsel

Erwin Hefel (1902-1943) war ein leidenschaftlicher Fotograf. Er bildete sich über einschlägige Literatur weiter und war auch neuen Technologien gegenüber offen. Zu Hause richtete er sich eine eigene Dunkelkammer ein, wo er zahlreiche Stunden verbrachte. Ab den 1930er Jahren besaß er ein Leica Modell II, dass er 1943 gegen das Modell IIIc eintauschte. Waren es zuerst Aufnahmen von Familienereignissen und Bergtouren, begleitete ihn seine Leica auch nach Lienz, wo er zu einer Art Kompaniefotograf wurde. Sie war auch bei ihm als er am 30.09.1943 an der Ostfront fiel. 2019 übergab die Familie Hefel einen Teil der väterlichen Fotosammlung der Landesbibliothek, um sie so der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

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Metallskifabrik Kästle, Hohenems : Eröffnung des neuen Firmengebäudes 1961

Veröffentlicht am 08.09.2021 von Mag. Simone Drechsel

Am 15. Juli 1961 konnte Skipionier Anton Kästle rund 400 geladene Ehrengäste zur Eröffnung der Metallski-Fabrik Kästle in Hohenems begrüßen. Nach den offiziellen Ansprachen u.a. von Landeshauptmann Ilg und dem Hohenemser Bürgermeister Hanni Amann, erfolgte die kirchliche Weihung durch Bischof Bruno Wechner. Für den Nachmittag standen noch zwei spezielle Fußballturniere beim VfB Platz auf dem Programm. Im ersten Spiel trat der FC Kästle gegen das VVS Team an und gewann mit 2:1. Das zweite Spiel bestritt das FIS Team gegen das ÖSV Team, das mit 7:2 gewann. Beendet wurden die Eröffnungsfeierlichkeiten mit einem bunten Abend zum Thema „Skifahrer unterwegs“ in der Turnhalle Hohenems.

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Die Flut von 1910

Veröffentlicht am 16.08.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Die Verwüstungen, die das Hochwasser im Juni 1910 in Vorarlberg verursacht hatte, waren so eindrücklich, dass zur Erinnerung darüber sogar eine Postkartenserie erschien. Es war einer Verkettung ungünstiger Umstände zu verdanken, dass viele Flüsse und Bäche in ganz Vorarlberg massiv über ihre Ufer traten. Flächendeckend fielen innerhalb weniger Tage über 200 mm Niederschlag/m², im benachbarten Balderschwang wurden sogar 257 mm gemessen. Dazu kamen noch die überdurchschnittlichen Temperaturen, die bis ins Hochgebirge für Regen sorgten und den dort noch liegenden Schnee zum Schmelzen brachten. Nach dem niederschlagsreichen Winter und dem kalten Frühjahr lagen im Gebirge noch ungefähr zwei Meter Schnee.

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Vom Yachtclub Bregenz nach Tokyo

Veröffentlicht am 10.08.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Nicht erst 2021 mit dem Duo Hussl/Bildstein, sondern schon im Oktober 1964 nahmen mit Karl Geiger und Werner Fischer zwei Mitglieder des Yachtclubs Bregenz an den Olympischen Spielen in Tokyo teil und belegten dort den 8. Gesamtrang. Zuvor wurden sie 1963 in der Flying Dutchman Klasse österreichische Staatsmeister und Dritte bei den Europameisterschaften. Es folgte ein 4. Platz bei den Weltmeisterschaften 1964 in Alassio und mit neuem Partner Willy Pfanner ein dritter Rang bei den Weltmeisterschaften in Montreal. Zum Abschluss nahmen Geiger/Pfanner auch noch an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko teil und wurden 18.

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Mit Suchard ins Ländle : Ein unvergesslicher und informativer Tag

Veröffentlicht am 06.08.2021 von Mag. Simone Drechsel

Am 3. August 1960 trafen um 7 Uhr in der Früh die ersten 500 Gewinner eines Preisausschreibens, das die Schokoladenfabrik Suchard in Wien veranstaltet hatte, am Bludenzer Bahnhof ein. Nach der Begrüßung durch Direktor Ernst Bösch in der Schokoladenfabrik, folgte eine bildliche Erklärung über die Herstellung der Schokolade. Bei der anschließenden Werksbesichtigung wurde von der Gelegenheit, zahlreiche Kostproben zu nehmen, ausgiebig Gebrauch gemacht. Im Anschluss folgte noch ein Mittagessen in verschiedenen Bludenzer Gasthäusern und Hotels und dann ging es weiter nach Bregenz. Hier beendete eine gemeinsame Bodensee-Rundfahrt den Ausflug ins Ländle.

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Götzis als Theaterhauptstadt : Die Plakathistorie des Spielkreis Götzis

Veröffentlicht am 26.07.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Der Verein „Spielkreis Götzis“ wurde nach einem Zeitungsinserat und mündlicher Werbung im Jahre 1965 im Gasthaus Mohren in Götzis gegründet und belebte so die örtliche Theatertradition. Bis heute entstehen regelmäßig Produktionen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Die Bandbreite der gespielten Stücke erstreckt sich von Märchen und Klassikern über Komödien bis hin zu Kriminalkomödien, Thrillern und Dramen. Die künstlerischen Plakate des Grafikers Hugo Ender illustrieren seit Jahrzehnten die Aktivitäten der Theatergruppe.

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Veranstaltungsplakate : Aus der Plakatsammlung des Wirtschaftsarchivs

Veröffentlicht am 05.07.2021 von Dr. Christian Feurstein

Die Grafiksammlung des Wirtschaftsarchivs Vorarlberg macht die vielseitigen Einsatzgebiete von Werbeplakaten deutlich. Die Bandbreite erstreckt sich von Sport- und Kulturveranstaltungen über Produktwerbung bis hin zu Fremdenverkehrs- und politischen Wahlplakaten. Während die Bewerbung von Erzeugnissen lange Zeit im Vordergrund stand, ging dieser Bereich mit dem Aufkommen anderer Medien in den letzten Jahrzehnten etwas zurück. Bei der Ankündigung von Veranstaltungen ist die Bedeutung von Plakaten nach wie vor ungebrochen.

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Josef Hofer : Pionier der Vorarlberger Gebrauchsgrafik

Veröffentlicht am 27.06.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Josef Hofer (1927-2016) besuchte zwischen 1946 und 1949 die Kunstgewerbeschule in Innsbruck und gründete gleich danach sein eigenes Atelier für Grafik-Design in Götzis. Zahlreiche Plakate zur Bewerbung des Fremdenverkehrs sowie die Werbelinie für die Textilfirma Huber prägten lange sein Schaffen. Neben der Werbegrafik zeugen aber auch zahlreiche Wandbilder an öffentlichen Gebäuden und Schulen für seine Kreativität. Die Konzentration auf das Wesentliche und die technisch perfekte Umsetzung der Motive garantierten seinen Plakaten immer einen hohen Aufmerksamkeitswert und machten sie unverwechselbar.

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Vorarlberg Graphik : Eine kreative Ateliergemeinschaft

Veröffentlicht am 22.06.2021 von Dr. Gerhard Siegel

Nach dem Zweiten Weltkrieg boomte die Werbegrafik. 1950 entstand in Hard ein Atelier, das die folgenden Jahrzehnte prägen sollte: Othmar Motter, Sylvester Lička und Hans Kaiser formierten sich zur „Vorarlberger Graphik“. Ihre Gemeinsamkeit lag in der Ausbildung in Wien an der Höheren Graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt. Nach dem Gewinn eines Plakatwettbewerbs für die Dornbirner Messe 1951 wuchs das Atelier ständig. Neben den Mitgründern Motter und Kaiser verblieb Rudolf Tronje Hagen am längsten bei der Vorarlberger Graphik, die sich auch noch behaupten konnte, als gegen Ende der 1960er Jahre die großen Werbeagenturen wie Ender oder Konzett mit ihren umfassenden Angeboten das Werbegeschäft zu dominieren begannen.

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Von Hard nach Fußach : Die Rheinbrücke

Veröffentlicht am 14.06.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Der Rheindurchstich machte eine Brücke zwischen Hard und Fußach notwendig. Ursprünglich als Holzbrücke geplant, wurde schließlich eine Stahlkonstruktion errichtet, die am 7. Mai 1900 – eine Woche nach dem Durchstich eröffnet wurde. In den letzten Tagen des 2. Weltkriegs konnte nur knapp die Sprengung der Brücke verhindert werden. Mutige Männer hatten die Zündschnur entfernt, die schon von der SS angebracht worden war. Im Moment ist wieder eine neue Rheinbrücke zwischen Hard und Fußach ist in Bau. Sie soll 2023 fertiggestellt sein und den Hochwasserschutz deutlich verbessern. Da bei der neuen Brücke keine Pfeiler mehr im Flusslauf stehen, können keine Verklausungen entstehen und dadurch Überschwemmungen verhindert werden. Außerdem wird die Brücke wesentlich höher geführt und erlaubt dadurch höhere Abflussmengen.

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Scouting for Boys : Robert Baden-Powell und seine Pfadfinderidee

Veröffentlicht am 01.06.2021 von Mag. Simone Drechsel

Die Pfadfinderbewegung breitete sich von England aus und in fast allen deutschsprachigen Ländern wurden noch vor dem 1. Weltkrieg Gruppen gebildet. Zu Beginn des Jahres 1913 kam die Pfadfinderbewegung auch in Vorarlberg an und wurde zum Teil in einschlägigen Medien kontrovers diskutiert. Der freisinnige Turnverein Dornbirn hatte sich den Pfadfindern angenommen und eine Abteilung gebildet, sehr zum Missfallen des katholischen Lagers. Im gleichen Jahr wurde dem Turnverein Bregenz ebenfalls eine Pfadfinder-Abteilung angeschlossen. Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich wurden die einzelnen Gruppen aufgelöst und in die HJ integriert. Nach 1945 erfolgte dann die Neuorganisation.

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Der Dorfbrunnen : Zentrum des öffentlichen Lebens

Veröffentlicht am 31.05.2021 von Mag. Simone Drechsel

Das Stadt- oder Dorfbild wurde über die Jahrhunderte hinweg durch zahlreiche Brunnen geprägt, denn erst eine funktionierende Wasserversorgung ermöglicht größere Ansiedelungen. In Feldkirch wurde bereits 1680 ein Brunnenhaus errichtet, um von hier aus die Brunnen mit Wasser versorgen zu können. Da die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung das Wasser täglich bei den Brunnen holen musste, entwickelten sie sich rasch zu beliebten Treffpunkten. Hier wurde der neueste Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Erst als zu Beginn des 20. Jh. immer mehr Haushalte an die öffentliche Wasserleitung angeschlossen wurden, verschwanden die Brunnen langsam.

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Arthur Bertolini : Tuch-, Manufaktur- und Modewarenhandel in Bregenz

Veröffentlicht am 17.05.2021 von Mag. Simone Drechsel

Im Jahr 1895 übernahm Arthur Bertolini die Filiale des elterlichen Betriebes in der Anton-Schneider-Straße in Bregenz und 1908 erfolgte die Übersiedlung als selbstständiges Geschäft an den Leutbühel. Das 50jährige Jubiläum musste außer Haus gefeiert werden, da es zwischen 1945 und 1950 von der Besatzungsmacht beschlagnahmt worden war. Der stets am gesellschaftlichen Leben teilnehmende Arthur Bertolini musste privat zahlreiche Schicksalsschläge verkraften. Sein ältester Sohn Hubert musste er 1919 für tot erklären lassen und sein ältester Sohn aus der zweiten Ehe, Helmut, verstarb am 9.5.1945 in einem Lazarettzug. Drei Jahre später musste er seine Ehefrau Karolina beerdigen.

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Die Kolpingfamilie : Vom Gesellenverein zum internationalen katholischen Sozialverband

Veröffentlicht am 19.04.2021 von Mag. Simone Drechsel

1847 wurde der Priester Adolph Kolping zweiter Präses des von Johann Gregor Breuer gegründeten kath. Gesellenvereins. In den kommenden 20 Jahren wurden durch sein Engagement mehr als 200 weitere Vereine gegründet. In Feldkirch entstand 1859 auf Initiative von Stadtpfarrer Fidel Häusle der erste Gesellenverein Vorarlbergs und ein Jahr später wurde ein Zweiter in Bregenz gegründet. Lehrlinge und Handwerkergesellen erhielten hier während ihrer Ausbildungszeit Unterkunft und Begleitung. Veränderungen in Beruf und Gesellschaft nach 1945 brachten andere benachteiligte Gruppen hervor und es wurden neue Sozialprojekte gestartet.

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Religiöse Kleindenkmäler

Veröffentlicht am 03.04.2021 von Mag. Simone Drechsel

Täglich laufen oder fahren wir an ihnen vorbei, den Flur- und Wegekreuzen oder Bildstöcken. Diese an öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen angebrachten religiösen Kleindenkmäler erinnern an Unfälle, Katastrophen aber auch an überstandene Gefahren oder erfüllte Gelübde. Sie laden den Vorbeigehenden aber auch zum Verweilen und eventuell zu einem kurzen Gebet ein. Seit dem Mittelalter sind sie in unterschiedlichen Formen nachweisbar und wurden bzw. werden meist von einer Privatperson gestiftet. Vielen Wanderern und Pilgern dienen sie als Wegmarken und daher sind sie auch in den Wanderkarten eingetragen. Heute stehen viele dieser Kleindenkmäler unter Denkmalschutz.

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Beim Heuen in den Bergen : Fotos von Franz Beer

Veröffentlicht am 29.03.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Der Dornbirner Fotograf Franz Beer (1896-1979) fotografierte in den 1940er Jahren mit Vorliebe bäuerliche Motive in den Talschaften Vorarlbergs. Sie zeigen Details einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft in all ihren Details. Zahlreiche Fotos zeigen die Bergbauern beim Heuen vor allem im Hinteren Bregenzerwald oder im Großen Walsertal. Die Mechanisierung hatte noch nicht begonnen und traditionelle Gerätschaften – heute weitgehend verschwunden – sind zu sehen. Obwohl stark von der Ideologie der Zeit geprägt, dokumentiert Beer beindruckend die Endphase einer traditionellen Landwirtschaft.

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Franz Beer : Dokumentarist des Dornbirner Stadtlebens

Veröffentlicht am 24.03.2021 von Mag. Philipp Wittwer

In der Sammlung Franz Beer im Dornbirner Stadtarchiv finden sich neben den berühmten Landschaftsaufnahmen und den Bildern der Vorarlberger Bauernschaft auch viele Fotos, die das Leben in seiner Heimatstadt zeigen. Bilder von Faschingsumzügen, Viehausstellungen, der Dornbirner Messe, Stadtansichten, alte Häuser und Ereignisse. Die Bilder decken den Zeitraum von 1930 bis 1970 ab. Die Stadt Dornbirn nutzte die Aufnahmen Beers: Neben zahlreichen Titelseiten im Dornbirner Gemeindeblatt prägten seine Fotos unter anderem die Bücher „Dornbirn. Garten und Messestadt“ und „Dornbirn Antlitz einer Stadt“.

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Vorarlberger Naturschau : Franz Beer und die Vorarlberger Naturschau

Veröffentlicht am 25.02.2021 von Mag. Philipp Wittwer

Siegfried Fussenegger arbeitete ab den 1920er Jahren an der Einrichtung eines naturkundlichen Museums für Vorarlberg. Er wurde zum Gründer und späteren Direktor der Vorarlberger Naturschau. Seinem ehemaligen Schulfreund, dem Dornbirner Fotograf Franz Beer, erteilte er den Auftrag zur Erstellung einer umfangreichen Dokumentation der Landschaften, Dörfer und Bauern Vorarlbergs. Bis 1943 entstand so eine Fotosammlung, die eine scheinbar ursprüngliche Landschaft mit ihren von harter Arbeit gezeichneten Bewohner zeigte. Beers fotografischer Stil, der das heroische, strebsame und fleißige einer gesunden und naturverbundenen Vorarlberger Bevölkerung betonte, passte in den Zeitgeist der 1930er und 1940er, fand aber auch in der Nachkriegszeit Verwendung.

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Entlastung für Bludenz : Die Walgauautobahn

Veröffentlicht am 15.02.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Am 18.November 1969 übergab Minister Vinzenz Kotzina die Umfahrung Bludenz als erstes Teilstück des Vorarlberger Autobahnnetzes seiner Bestimmung. Die 5,2 Kilometer lange Umfahrungsstraße reichte von der Tschalenga-Brücke über die Ill bis zur Landesstraße ins Montafon. Die Kosten für die fast vier Jahre lang dauernden Bauarbeiten betrugen über 50 Millionen Schilling.

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Erwin Alge wird Bundeskapitän

Veröffentlicht am 09.02.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Am 13. Jänner 1967 erklomm der Vorarlberger Erwin Alge die höchste Sprosse innerhalb der ÖFB-Trainerhierarchie: er wurde Bundeskapitän, eine ehrenamtliche Funktion, und damit verantwortlich für die Aufstellungen der A-, B- und U23 Fußball-Nationalmannschaft. Nach internen Querelen und ausbleibendem sportlichem Erfolg legte Alge die Funktion 18 Monate später schon wieder zurück.

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Sammlung Oskar Spang : 10.000 neue Fotos online

Veröffentlicht am 03.02.2021 von Mag. Thomas Feurstein

Der „rasende Reporter“ Oskar Spang war jahrzehntelang der Inbegriff des Pressefotografen in Vorarlberg, der überall dort mit seiner Vespa auftauchte, wo es Interessantes zu berichten gab. Seine Fotografien erstrecken sich über alle Lebensbereiche: Eröffnungen, Naturkatastrophen, Politik, Prominente, es gibt kein Thema, das in der Sammlung von Oskar Spang nicht auftaucht. Das Stadtarchiv Bregenz und die Vorarlberger Landesbibliothek digitalisieren und katalogisieren gemeinsam die riesige Sammlung.

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Klassische Wirtshausnamen, Teil 27 : Gasthaus Waldrast

Veröffentlicht am 01.02.2021 von Mag. Simone Drechsel

Am bekanntesten ist sicher das Wallfahrtskloster des Servitenordens „Maria Waldrast“ im Mühlbach in Tirol. 1407 sollen zwei Hirtenbuben ein aus einem Baumstamm gewachsenes Muttergottesbild gefunden haben. Diesem wurden schnell wundersame Kräfte zugeschrieben und ab 1429 wurde eigens eine Kapelle dafür errichtet. Diese entwickelte sich zu einem beliebten Wallfahrtsort. 1624 konnte das neuerbaute Kloster bezogen werden. Vielleicht haben einige Wirte nach einer vollbrachen Wallfahrt dorthin ihr Gasthaus dementsprechend benannt oder der Name ist einfach Programm. Hier bietet sich dem Wanderer die Möglichkeit eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen.

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Klassische Wirtshausnamen, Teil 26 : Gasthaus Schwanen

Veröffentlicht am 08.01.2021 von Mag. Simone Drechsel

Für viele Kulturen versinnbildlicht der Schan die Tugenden der Anmut, Liebe, Schönheit, Unschuld und auch Reinheit. Im Volksglauben ist es weit verbreitet, dass sich Engel in Schwäne verwandeln, denn nur so können sie sich den Menschen nähern und ihnen die Kraft des Lichtes oder gar die Botschaft des Heiligen Geistes überbringen. Durch ihre Verbindung zum Licht ist es ihnen auch möglich in die Zukunft zu schauen und daher stammt auch der Ausdruck „es schwant mir“. In der bildenden Kunst werden die Engel fast immer mit Schwanenflügeln dargestellt.

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Klassische Wirtshausnamen, Teil 25 : Gasthaus Schützenheim

Veröffentlicht am 04.01.2021 von Mag. Simone Drechsel

In Tirol und Vorarlberg geht das Schützenwesen einerseits auf das Landlibell (1511) von Kaiser Maximilian I. und andererseits auf das Mandat (1534) von König Ferdinand I. zurück. Ab 1703 lösten die Standschützen das Milizsystem ab und machten sich v. a. durch ihre Einsätze im Tiroler Freiheitskampf 1809 und im Hochgebirgskrieg während des 1. Weltkrieges einen Namen. Im Zuge der Neustrukturierung des Schützenwesens nach dem Ende der Monarchie wurde der Vorarlberger Schützenbund am 9.12.1923 in Dornbirn gegründet. Das NS-Regime förderte den Schießsport und schufen auch den erforderlichen organisatorischen Rahmen dafür. Erst ab 1948 waren Schützenvereine in Vorarlberg wieder erlaubt.

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Klassische Wirtshausnamen, Teil 24 : Gasthaus Linde

Veröffentlicht am 01.01.2021 von Mag. Simone Drechsel

In vielen Kulturen hatte die Linde eine hohe religiöse und mythologische Bedeutung. Auf jedem keltischen Hof wurde eine Linde als Schicksalsbaum gepflanzt. Bei den Germanen waren die Linden der Göttin Freya geweiht und galten als Orte der Gemeinschaft. Dies wurde auch in späteren Jahren beibehalten. Unter den Dorflinden wurde gespeist, getanzt und zeitweise sogar Gericht gehalten. In den Nibelungen steht das Schicksal Siegfrieds in enger Verbindung zur Linde. Unter ihr tötete er den Drachen Fafnir und im anschließenden Drachenblutbad verhindert ein Lindenblatt dessen vollständige Unverwundbarkeit. Später wird er von Hagen unter einer Linde getötet.

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